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Stammbaum und Chronik
der Sippschaften Kasser - Friedli & Boder - Hegi |
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Die vorliegende Präsentation ist der Erinnerung an das Elternpaar Werner und Greti Kasser-Boder gewidmet. Von ihrer Familie ausgehend werden hier die weit verzweigten Verbindungen quer durch die Verwandtschaften aufgezeigt und zurückverfolgt - im Fall der Kasser-Sippe bis zu den "Waldenhofbauern" des 15./16. Jahrhunderts.
Pro Seite wird jeweils eine einzelne Familie vorgestellt, mit den drei Generationen
- Grosseltern
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Zum Namen Kaser - Kasser
Hans Rentsch schrieb in seinem ausführlichen Artikel "Karl Hermann Kasser, Pfarrer in Huttwil 1873-1885. Ein Lebenswerk nach Quellen":
Die Kasser sind heimatberechtigt in Niederbipp. Ihre ältesten Ahnen können als wohnhaft auf dem grossen Hof Walden vermutet werden. Ihren Geschlechtsnamen schrieben sie Kaser, was vom lateinischen Wort caseus (Käse) herrühren soll. Erst dieser Nyffel-Lehrer (Jakob Kasser, 1780-1856; Anmerkung der Red.) schrieb seinen Namen konsequent mit zwei -ss-, und erst 1916 wurde für die ganze Sippe der Name Kasser im Burgerrodel als rechtsgültig für alle eingetragen.
Walter und Werner Kasser schrieben etwas ausführlicher in der "Familiengeschichte der Kaser (Kasser), heimatberechtigt in Niederbipp":
Hans Kaser, der Erblehenbauer, besass im Jahr 1464 den Hof Walden bei Niederbipp als Erblehen der Herrschaft Bipp. Wir begegnen dem Namen zum ersten Mal im «Zinss Rodel zu Wietlispach», dem Urbar der Herrschaft Bipp, wo auf Seite 26 unter der Rubrik Oberbipp zu lesen steht: «Hanns Kaser von Walden git jerlich vom Hoff ze Walden 6 lb3 Hüner, 20 eyer und 2 guldin jerliches Zinses von der 40 guldin wegen Houptguth die im min Hern von Bern uff den Hoff gelüchen haben.»
Walden liegt nordwestlich von Niederbipp und grenzt im Westen an Wolfisberg. Zum Waldenhof gehörten Wald und Weide im Überfluss. Schon der Bodenzins deutet für ein Lehengut damaliger Zeit auf einen grossen Umfang, der auch durch verschiedene Marchbeschreibungen bestätigt wird. Die Hofmarche umspannte ein Gebiet von etwa 3½ km, so gross wie das Gemeindegebiet des benachbarten Wolfisberg, aber zum grösseren Teil aus steilem Bergwald und Alpweiden bestehend. Der Waldenhof war als Berghof mitausgedehntem Alpbesitz für Milchwirtschaft besonders geeignet. Zu einem solchen Betrieb passte auch der Name «Kaser», der auf die Beschäftigung seines Trägers hinweist und daher ebensogut Käser lauten könnte. Kaser ist die Urform für Käser. Wo Hans Kaser vor der Übernahme des Waldenhofs gelebt und wo seine Sippe gewohnt, kann nicht mehr ermittelt werden, da die Familiennamen auf dem Lande erst Ende des 14. Jahrhunderts aufkamen.
Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass der Name «Kaser» auf die römische (lateinische) Bezeichnung für Käse = Caseus zurückzuführen ist. Die Milchwirtschaft gelangte unter den Römern zu grösserer Bedeutung, sodass angenommen werden kann, die Beschäftigung mit Milchverwertung habe den Käsern schon sehr früh den Namen Kaser eingetragen. Der grosse Alpbetrieb auf Walden mag einen Kaser angezogen haben. Die hin und wieder vorkommende Schreibweise mit -ss- steht mit der Deutung des Namens Kaser nicht im Widerspruch, da man es damals mit der Schreibart nicht so genau nahm und viele Namenträger weder schreiben noch lesen konnten.
Da im Burgerrodel von Niederbipp die Kaser als heimatberechtigte Burger eingetragen sind, bedurfte es einer regierungsrätlichen Bewilligung, damit auch die Kasser als Burger anerkannt werden. So wurde mit Regierungsratsbeschluss vom 7. November 1916 dem Ernst Kasser, Schulinspektor in Bern und seinen Nachkommen in Berücksichtigung der in ihren Zivilstandsakten enthaltenen Schreibweise und des Burgerrates von Niederbipp in Anwendung von Art. 30 ZGB die Bewilligung erteilt, am Platze des im Burgerrodel enthaltenen Namens Kaser in Zukunft den Familiennamen Kasser rechtsgültig zu führen.
Paul Georg Kasser schreibt in seiner "Chronik der Familie Kasser" auf Seite 23:
Damals war überhaupt von einer einheitlichen Schreibart keine Rede; besonders die Konsonanten wurden willkürlich einfach oder doppelt verwendet, wie es dem Schreiber gerade in die Feder kam. Der Träger des Namens hatte schon deshalb wenig dazu zu sagen, weil er meist selber nicht schreiben konnte. So treffen wir auch für die Schreibart unseres Namens alle möglichen Variationen: Im Urbar 1464 eindeutig und klar "Kaser", im sorgfältig geschriebenen Ausburgerrodel von 1506 und im Urbar von 1518 ebenso eindeutig "Kasser". Zwischenhinein und später wechseln Kaser und Kasser ab, wir treffen aber auch "Kasserr", Khaser", "Caser" und "Chaser", letztere zwei Schreibarten besonders in den Kirchenrödeln. Massgebend dürfte aber doch die in Niederbipp übliche Aussprache sein: Kaser mit kurzem betonten a. In den Akten findet sich mehrmals die Tendenz, aus Kaser Käser zu machen. Auf alle Fälle hat der Name mit einer Kasse nichts zu tun, wie der Schlüssel im erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts angenommenen Wappen glauben machen könnte. Ein währschaftes Käskessi wäre ihm besser angestanden.
Quellen
geschrieben von Paul Georg Kasser (Kapitel 1 bis 5), 1929
mit einer Fortsetzung von verschiedenen Verfassern (Kapitel 6 und 7), 1979
Aus
der Familiengeschichte der Kaser (Kasser), heimatberechtigt in Niederbipp
Familienchronik der Brüder
Pfarrer Werner Kasser
und Walther Kasser
Nachkommen
des Strohdecks Johann Jakob
Kaser (1740 - 1806)
Auszug aus "Chronik der Familie Kasser" von Paul Georg Kasser
(Linie Joh.Ulrich)
und dem von G.Rauschenbach erstellten Stammbaum (Linie Johannes)
Nachkommen des
Lehrers
Johannes Kaser (1814 - 1887) und seiner Frau Catarina Christen
Autor unbekannt, erstellt 30.Nov.1968
Nachkommen von Samuel
("Sämi") Kaser (1852 - 1932)
erstellt von Werner
Kasser (1916-2005), Februar 2000
Boder-Sippe
Stammbaum erstellt von Werner Kasser (1916-2005)
Diese Website wurde ab November 2008 von Peter Ernst Kasser (1949 - 20..) erstellt, auf der Basis der oben aufgeführten Quellen sowie Dokumenten und Unterlagen im Besitz der Erben von Peter Paul Hegi selig, und Gertrud ("Mau") Kasser-Bühler.
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